Der Januar ist ein kalter, unfruchtbarer Monat. Wir suchen den Schutz vor Kälte, Sturm, Regen oder wirbelnden Schneeschauern und ziehen uns, wie der Bär sich in der Wärme einer stillen Höhle zusammenrollt, in die Wärme und Geborgenheit der Familie zurück. Genießen wir den Rückzug und planen doch schon für die kommende Zeit. Wir sammeln unsere Kräfte, treffen Vorsorge und schärfen unsere Werkzeuge, damit wir im anbrechenden Jahr erfolgreich sein können.
Es gibt keinen besseren Monat im Jahr, um etwas Neues zu beginnen. Denn der Januar steht für Neuanfang und für Pläne, die man im kommenden Jahr verwirklichen will.
Wir überschreiten Grenzen und brechen aus dem Gewohnten auf zu neuen, unbekannten Ufern.
Es sind heilige Augenblicke.
Dabei hilft uns die Rückschau, welche Lehren wir aus der Vergangenheit ziehen können. Wir sind aufgefordert, über die Zeit und den Wandel und den nicht ungefährlichen Weg nachzudenken, auf dem wir Entscheidungen treffen und in eine neue Richtung gehen. Gründliches Nachdenken über die Vergangenheit lässt uns ohne Hast in neue Lebensabschnitte aufbrechen. Die Erfahrungen des Vergangenen lässt unsere 5 Sinne schärfen. Auch wenn es für uns manchmal schwierig ist, sollten wir uns auf die Eingebungen und Ahnungen verlassen.
In diesem Monat bestimmt die Dunkelheit, die Tage gleiten allzu schnell vorbei. Es sind begrenzte Phasen des Lichts, in welchem wir unseren Zeitsinn schärfen dürfen, um wieder zum Einklang mit den Kreisläufen der Natur zu finden.
In dieser Phase der Dunkelheit können wir die Zeit nutzen, um uns auf die bevorstehenden Aufgaben vorzubereiten.
Für das Samenkorn ist die Dunkelheit eine wichtige Voraussetzung für die Keimung. Und das gilt auch für uns.
Ich wünsche dir den Mut, die Zuversicht und die Kraft deine Schwelle nach draußen zu übertreten.
Es ähnelt einem Antritt einer Reise, wenn wir aus der Geborgenheit der Privatsphäre in die Öffentlichkeit gehen. Wir betreten wildes ungezähmtes Land.
Doch genießen wir noch gelegentlich etwas Zeit und Muße, um zu meditieren oder einen ruhigen Abend mit einem guten Buch. Gönnen uns ein Schaumbad bei Kerzenlicht. Ein Bad ist nicht nur reinigend, sondern tut Geist und Seele gut.
Stelle dir die Samenkörner vor, die noch schlafend in der kalten Erde liegen, die Bärenmutter, die in ihrer Höhle in Winterschlaf eingerollt liegt. Du bekommst das Gefühl, genau das Richtige zu tun. Es wird zu einem Geschenk für dich.
Wenn wir uns den Zyklen der Natur instinktiv annähern, reihen wir uns wieder in den Kreislauf der Natur ein.
Dieser Monat steht für eine Zeit des Übergangs. Noch ist es in der Natur kalt und ungemütlich, die Erde ruht noch. Doch abends wird es spürbar länger hell und das gibt uns Hoffnung. Der Februarvollmond weckt mit seiner Kraft die Wurzeln und Triebe der Pflanzen, die ersten Schneeglöckchen künden vom Ende des Winters. Wir bereiten uns auf den kommenden Frühling vor und treffen dafür schon einige Vorbereitungen im Haus und im Garten. Es ist das große Reinemachen angesagt. Das schließt auch Familie und Freunde, Liebe und Beziehungen, Beruf und Karriere und den Körper und Geist ein.
Imbolc geht vom 31.1.bis zum 1.2. Es ist das erste Fest im neuen Jahr. Weihnachten ist 40 Tage vorbei und auch der letzte Weihnachtsbaum wird ab geschmückt und die Krippe verstaut.Die Kirche hat dieses Fest in Mariä Lichtmess umbenannt, um die Menschen zum christlichen Glauben bekehren zu können.
Imbolcist gälisch und bedeutet Bauch, wie im Bauch der Mutter Erde. Im Bauch der Mutter Erde bereitet sich jetzt das Leben auf den Durchbruch vor und beginnt sich zu regen.
Wir feiern die Zeit, in der Thor die Eisriesen erschlägt und das Licht siegt. Fruchtbarkeitsrituale werden in vielen Orten durchgeführt, um für alle Vorhaben um Segen zu bitten. Kleidungsstücke und Decken wurden früher vor die Tür gehängt, um sie Mitheilenden und stärkenden Kräften aufzuladen. Danach verschenkte man sie andränge.
Zu einem Imbolc Ritual kannst du Kerzen zur Reinigung und zur Vertreibung der Dunkelheit anzünden. Kerzen werden geweiht, aufgeladen und gesegnet. Für deine persönliche innere Planung verankerst du deine Pläne mit Mutter Erde, damit sie groß werden können. Du kannst das Fest auch für Reinigungsrituale wie Schwitzhütte, Sauna, Fasten u. ä. nutzen.
Wir erwarten das Erwachen der Natur und feiern die Rückkehr des Lichts, der aufsteigenden Sonne.
Der meteorologische Frühlingsbeginn ist der 1. März. Die Natur erwacht vollständig zu neuem Leben. Auf unseren Spaziergängen oder in unseren Gärten können wir das Wachsen der Frühblüher wie Krokusse, Primeln, Veilchen, Löwenzahn, Tulpen oder Osterglocken entdecken. Die Knospen an den Bäumen sind prall gefüllt und es entsteht das Gefühl, dass sie jeden Moment aufplatzen werden.
So wie sich die Natur auf den Frühling vorbereitet, können auch wir überlegen, wie der Start in den Frühling für uns aussehen kann. Es ist die Zeit des aktiven Neubeginns, des Säens und Wachsens.
Die dunklen Wintermonate können wir hinter uns lassen und mit Mut, Zuversicht und Optimismus das Leben schaffen, von dem wir träumen.
Doch vorher muss Altes transformiert werden, so wie wir es in der Natur beobachten können, bevor Neues entstehen kann. Der Same braucht den Nährboden des Humus, um sich kraftvoll der Sonne entgegenzustrecken. Diesen Zyklus können wir in der Natur wahrnehmen und beobachten. Es ist ein immer wiederkehrender Prozess der Ent-wicklung, den wir für uns annehmen dürfen, damit Wachstum entstehen kann.
Zur Frühjahrs-Tagundnachtgleiche am 21. März feiern wir Ostara – das Fest der Sonne. Tag und Nacht sind gleich lang und das Licht gewinnt endgültig über das Dunkel. Ab jetzt werden die Tage länger. Ostara ist die germanische Frühlingsgöttin, die Göttin der Auferstehung, des Wachstums, der Fruchtbarkeit und der Morgenröte. Wir spüren die Leichtigkeit und Freude, die sie uns bringt. Wir freuen uns über das Licht und die zurückkehrenden Vögel.
In vielen Orten werden Fruchtbarkeitsrituale gefeiert, alles, was Früchte tragen soll, wird geehrt. Symbole der Fruchtbarkeit und Hoffnung auf die Erneuerung des Lebens ist der Hase und die Eier. Im Druidentum wird dieses Fest „Das Licht der Erde“ genannt.
Diesen Tag kannst du mit einem schamanischen Ritual gemeinsam mit Freunden oderBekannten begehen.
Der Name April leitet sich von „Aprilis“ ab, einer anderen Bezeichnung für Aphrodite. Sie ist die Göttin der Schönheit und der Liebe, der Sinnlichkeit und Romantik. In allem, was lebt, ob Mensch oder Tier, weckt sie den Wunsch nach Zärtlichkeit und Begierde, die für den Fortbestand aller Dinge sorgt.
Der April schickt uns Frühlingsgefühle, Aufbruch und Erneuerung. Alles will an die Oberfläche, will gesehen werden in all der Schönheit und Pracht.
Der Same, der im März begann zu keimen, drängt sich mit aller Macht an die Oberfläche. Das Licht hat nun endgültig über die Dunkelheit gesiegt.
Der April macht bekanntlich, was wer will. Der Winter versucht immer wieder, sich in den Vordergrund zustellen und sendet uns seine Zeichen der Macht. Nicht nur in der Natur ist es Zeit aus sich herauszukommen. Feiere die Rückkehr des Lebens. Schmücke dein Heim mit Frühlingsblumen und blühenden Zweigen. Der April lädt dazu ein, auf Entdeckungsreise zu dir selbst zu sein und dein Inneres zu erforschen. Dabei Seiten an sich zu entdecken, die man selbst noch nicht kannte, ist die spannendste Expedition deines Lebens.
Gehe kurz in dich ... Wie fühlst du dich? Bist du der Mensch, der du gerne sein möchtest?
Es ist menschlich, wenn du dich nicht jeden Tag zu Hundert Prozent gut fühlst. Doch du entscheidest, ob du in diesem Gefühl verharrst oder dich mit deinem Gefühl in die gewünschte Richtung bewegst.
Gefühle dürfen fließen wie das Wasser. Sie dürfen vorbeifließen und sich laufend erneuern.
Das heißt nicht, andere Gefühle zu verdrängen. Du triffst immer eine Wahl. Bist du bereit in die Selbstverantwortung zu gehen und den Fluss deiner Gefühle auf positiv umzustellen, auf Freude und Liebe? Deine Essenz ist Freude und Liebe. Jetzt ist die Zeit deiner Blüte.
Im April gibt es zahlreiche Feste, bei denen Blumen und das zarte Grün des Frühlings geehrt werden. In der Walburgisnacht am 30. April, dem Höchsten der Sabbate, vereinigen sich die Göttin des Lichtes und der Gott der Dunkelheit. Es ist die Vereinigung zweier Hälften die zusammengehören, um eine Einheit zu bilden, aus der die nächste Kraft entspringen kann. Neues kann entstehen. In vielen Orten werden große Feuer angezündet, denn diese Nacht wird ausgiebig gefeiert.
Wir haben Mai – den Monat der Blüte.
Er stürmt mit einer unglaublichen Blütenfülle in Rosa, Weiß und Lavendel auf die Bühne. Wie wundervoll ist das zu sehen. Süße Düfte, die in der warmen und auch feuchten Luft liegen, erwecken schlummernde Erinnerungen und berühren unseren Körper und unsere Seele. Vielleicht kannst du die Nähe der Göttin spüren. Flora heißt sie – die Blütengöttin. Spiritualität, Sexualität und die Fruchtbarkeit der Erde sowie auch die von Mensch und Tier wurden als Einheit in der Zeit der Antike gesehen und gemeinsam verehrt. Die Blüten brechen mit ihrer atemberaubenden Schönheit auf und du kannst schon erahnen, welch köstliche Sommerfrucht sie in sich trägt. Voller Überschwang ist der Mai.
Mit allen Sinnen und durch die Poren unserer Haut nehmen wir ihn in uns auf, dabei wühlt er in unseren sexuellen Sehnsüchten.
Wir verspüren die Lust, uns die Sonne auf die nackte Haut scheinen zu lassen, die Hände in die Erde zu graben und die Setzlinge zu setzen. Wie wunderbar es sich anfühlt, warm und feucht vom Morgentau. Es ist die Zeit der Verführung, die Natur trägt die Essenz von Sexualität und Sinnlichkeit in sich. Wir unterscheiden uns gar nicht von den Blüten. Auch wir öffnen uns, wenn die Sonne uns bescheint und richtig genährt werden. Dabei hoffen wir auf Wandel und Wachstum.
Die Qualitäten im Mai sind: sich öffnen – in sich hineinhorchen – da sein – seiner Intuition folgen – der inneren Weisheit lauschen – das Licht aussenden.
Wir feiern das Mondfest Beltane am 1. Mai. Wir kennen alle den Tanz in den Mai und den geschmückten Maibaum, der uns alle miteinander verbindet. Der Maibaum stellt die Entjungferung der göttlichen Braut und ihre Vereinigung mit dem Sonnengott dar. Überall tanzten die Menschen ausgelassen um den Maibaum, tranken berauschende Gebräue und feierten. Die Dorfschönste wurde als Verkörperung der Göttin zur Maibraut auserkoren. Die Verkörperung des Sonnengottes, der kräftigste Bursche, wurde ihr an die Seite gestellt. Zur Verdeutlichung, dass es sich um eine Göttererscheinung handelt, wurde sein Gesicht schwarz eingefärbt.
Das Maifest machte die Kirche zum Tag der heiligen Walburga. Das Pfingstfest verkündet den Sommer. Der blumenbekränzte Pfingstochse ist ein altes heidnisches Opfer.
Wenn du einen Altar hast, schmücke diesen üppig mit den unterschiedlichsten Girlanden aus Blüten, die gerade zu blühen beginnen und mit frischen Blumen. So ehrst du die Blütengöttin Flora, denn sie hat uns die schönsten Blumen mit ihren berauschenden und vielfältigen Farben geschenkt.
Es ist die Zeit der Fülle angebrochen. Aus den Blüten sind kleine Früchte geworden. Das Gras wiegt sich mit dem Wind und wenn es nicht gemäht worden ist, kann es uns an Größe ebenbürtig werden. Der Holunder blüht mit zarten kleinen Blüten und betört uns mit seinem unverwechselbaren Duft. Die Natur zeigt uns jetzt ihre eigene Fruchtbarkeit in vollem Umfang und gibt gern ihre Fülle ab.
Wir feiern die Sommersonnenwende. Die Sonne hat ihren Zenit am Himmel erreicht und zwölf Tage und Nächte steht das drehende Jahresrad still – genau wie in der Zeit der Rauhnächte. Damals feierte man ausgelassen, tanzte im Freien, Ringtänze und zündete Sonnwendfeuer an. Man sprang über das Feuer, weil man sich davon Reinigung und Gesundheit versprach. Es ist der längste Tag und die kürzeste Nacht. Das Licht siegt über die Finsternis.
In dieser Zeit kann man auch die andere „Realität“ wahrnehmen, da die Pforte zur geistigen und wesenhaften Welt jetzt sperrangelweit offen ist.
In einem Ritual kannst du dich jetzt fragen, ob deine getroffenen Vorhaben Früchte tragen werden.
Dabei gilt es zu erkennen, was man nicht mehr braucht oder was dem Vorhaben im Wege steht.
Im hellen Licht kannst du dir alles kritisch anschauen und danach Entscheidungen treffen. Es ist somit gleichzeitig auch ein Moment der Orientierung für dich für die kommende Zeit.
Die Christen übernahmen das Fest der Sonnenwende. Die Kirche münzte diesen heidnischen Brauch dann in die Enthauptung Johannis des Täufers um, der einst Jesus getauft hatte. In dieser Zeit werden auch die heilkräftigen Johanniskräuter gesammelt. Das echte Johanniskraut erkennt man an seinem roten Saft. Kamille, wilder Thymian, Ringelblume, Holunder- und Lindenblüte zählen u.a. auch zu diesen Kräutern. Am Sonnenwendfeuer wurden diese Kräuter mit der heilenden Feuerkraft aufgeladen, wenn man sie ans Sonnenwendfeuer hielt. Besondere Heil- und Schutzkraft wird den 9-Kräuter-Bündeln aus Pflanzen, die in dieser Nacht gepflückt werden, nachgesagt.
Nimm den Duft des Sommers tief in dir auf.
Er wird in der dunklen Jahreszeit die Sonne in dir scheinen lassen.
Es ist Hochsommer und die Zeit der Sonne und des Reifens. Früher nannte man diesen Monat auch Heumonat – das erste Heu wird eingefahren. Doch auch Bärenmonat oder Honigmond waren gängige Namen. In diesem Monat ist Urlaubszeit, Reisezeit und Badezeit und man genießt die Wärme der Sonne und die Fülle der Früchte, die die Natur hervorbringt.
Der Julimond stärkt die sinnliche Seite in uns und es ist wichtig, die Süße des Lebens zu genießen und zu entspannen. Wir können aus dem Vollen schöpfen.
Mit dem Beginn der Ernte wird uns bewusst, dass wir den Höhepunkt des Jahres überschritten haben und wir auf dem Weg in die zunehmende Dunkelheit sind. Das Jahresrad dreht sich weiter, der Kreis muss sich schließen.
In den Sommermonaten ist es oft unerträglich heiß. Der Sonnengott Apollo sendet brütende Hitze auf die ausgetrocknete Erde. Um Apollo zu besänftigen, fanden zu Ehren des Wassergottes Neptun viele Feiern statt. Man rief Neptun an, um den Regen zu senden. Auch wir können Neptun in einem Fest danken, dass er uns mit dem lebenswichtigen Nass versorgt.
Wie können wir dieses Fest gestalten?
Indem wir an einem heißen Sommertag ein Picknick an einem Gewässer machen, uns in den Farben des Meeres kleiden und sich eine Geschichte über Neptun erzählen. Derlei gibt es viele und vielleicht liest einer der Anwesenden im Tierkreis Fische geboren, allen diese Geschichte vor. Erzählt euch Erlebnisse, bei denen Neptun seine „Finger mit im Spiel“hatte. Tobt in dem Gewässer, macht eine Wasserschlacht, werde selbst zur Nixe oder Wassermann. Labt euch an den Köstlichkeiten aus eurem Picknickkorb wie gegrillte Fische, Salate mit Algen, Muscheln und Garnelen. Reicht euch frisches Mineralwasser und spritzigen Weißwein und dazu Pfirsiche – es ist das Lieblingsobst von Neptun. Als Dank an Neptun bringe eine Opfergabe dar, indem jeder etwas von seinem Mineralwasser auf die Erde gießt. Dabei nehme dir vor, in Zukunft bewusster und sparsamer mit dem kostbaren Lebensspender umzugehen.
Der Juli-Mond ist auch der Mond der Kräuter. In den Monaten Juli/August haben die Kräuter die Gelegenheit, ein größeres Quantum an Lichtkräften einzufangen. Eine gute Zeit, um einheimische Kräuter für Räucherungen zu sammeln und zu trocknen. Die Pflanzen Lavendel, Rose, Rosmarin und Johanniskraut sind für Räucherungen mit dem Thema Liebe geeignet.
Es ist Hochsommer und der August der heißeste Monat im Jahr. Mutter Erde hat uns in den letzten Monaten reichlich beschenkt. Die Periode des Wachstums ist zu Ende und die reifen Früchte werden geerntet.
Das Schnitter fest, auch Augustfeuer genannt, wird am 1./2. August bis zum Vollmond gefeiert. Der milde Sonnengott Biel wird hingerichtet und der dunkelrot bis goldgelb leuchtende Lug übernimmt die Herrschaft gemeinsam mit seiner Begleiterin, der Matrone. Sie ist die Göttin der Reife und Ernte. Beide stehen für die Vollendung und Erfüllung des natürlichen Kreislaufes in der Schöpfung. Das, was im Frühjahr gesät wurde und austreiben konnte, reift in der Kraft der Sonne. Die Wärme und das Licht lässt die Früchte süß werden und die Hülsenfrüchteschwellen an. Die reifen Früchte lassen die Äste an den Bäumen schwer werden und beugen sich der Erde entgegen. Das Korn wird gemäht und überall füllen sich die Speicher.
Entscheidend ist der richtige Zeitpunkt, an dem geschnitten oder geerntet wird. Zögern wir mit dem Schneiden, verliert die Pflanze an Kraft, sind wir zu voreilig, hat sie noch nicht die richtige Reife. All das kann geerntet werden, was man braucht, um über die kargen Wintermonate zu kommen. Jetzt können wir für die Nahrung und die Kräuter, die als Mittel gegen Krankheiten sowie Schutz und Stärke eingesetzt werden, danken.
Dazu können wir die Kraft der Rituale nutzen. Schon in der Antike waren Spiritualität, Arbeit, menschliche Beziehungen und Sexualität für die Menschen zeitlebens mit den Rhythmen der Natur und der mythischen Welt ihrer Gottheiten verknüpft.
Während wir uns von den Früchten auf der Erde bedienen, sollten wir gleichzeitig aufmerksam und sensibilisiert für die natürlichen Vorgänge sein, d.h. Mutter Erde respektieren, sie in Ehren halten und nicht besudeln.
Der September ist die Zeit des Erntedanks
Es ist ein Monat, in dem vieles zu Ende geht. Auch die große Hitze des Sommers kehrt nicht mehr zurück, obwohl es sicherlich noch viele sonnige und warme Tage gibt. Die Früchte des Sommers werden geerntet und vieles für die bevorstehende dunkle Jahreszeit eingelagert und zu mancher Köstlichkeit verarbeitet. Es ist somit auch eine Zeit des Wandels. Diese Kräfte sind jetzt aktiv und laden dich ein, neu zu ordnen, zu reflektieren, zu sammeln, einzukochen und zu verarbeiten.
Vielerorts wird diese Zeit gefeiert wie die Weinfeste, die Kartoffelernte...
Wir nähern uns unausweichlich der Tagundnachtgleiche, denn die Tage werden kürzer und die Nächte kühler. Übers Land ziehen die ersten Nebel, Wind und Regen nehmen merklich zu. Die Lebenssäfte ziehen sich zurück. Beginne, dem Ende ins Auge zu sehen und bringe Dinge zum Abschluss. Halte inne und nimm dir die Zeit, Danke zu sagen, für alles was uns die Erde, die Mitmenschen und das Leben geschenkt haben.
Für was und wem willst du von Herzen danken? Von was möchtest du dich befreien?
Und wie bereitest du dich auf die dunkle Jahreszeit vor? Bist du gut versorgt und voller Freude? Du kannst dir dein Lieblingskartendeck wählen und täglich eine Karte ziehen. Welche Kräfte begleiten, unterstützen und führen dich durch die kommende Zeit?
Es ist der Monat der Weinlese, die Verarbeitung der Trauben beginnt. Allmählich färben sich die Blätter bunt. Morgens ziehen die Nebel über die Wiesen, der Morgentau schimmert auf den Spinnweben in allen Regenbogenfarben. Die Schwalben sind schon längst in den Süden gezogen und auch der letzte Zugvogel wird ihnen folgen.
Die Natur beginnt sich zurückzuziehen, wirft ab, was überflüssig geworden ist. Sie bereitet sich auf den Winter vor. Altes stirbt. Die Säfte ziehen sich zurück, nur die Kälte steigt auf.
Das Erntedankfest am ersten Sonntag im Oktober erinnert uns an das Wesentliche. Die Ernte des Jahres einzufahren und genügend Vorräte anzulegen. Wachstum und Fülle im Außen weicht nun dem inneren Wachstum. Es darf in uns Neues wachsen, dass mit der Wintersonnenwende wieder neu geboren wird. Wir haben viel erlebt, durften viele reife Früchte ernten und freuen uns über den Genuss und den Erfolg des Jahres. Das darf gefeiert werden, wir dürfen genießen und uns dem Leben in Dankbarkeit hingeben. Dankbarkeit ist eine hohe positive Schwingung und gleichzeitig eine starke Form von Akzeptanz. Akzeptieren wir unser Erlebtes, bleiben wir positiv eingestellt und handlungsfähig.
Es ist an der Zeit, sich die Sinnfragen des Lebens zu stellen oder sich eine Auszeit zur Regeneration zu nehmen. Kehre ein, säubere und reinige dich und mache es dir im eigenen Hause gemütlich.
Der Oktober lädt zu Einkehr, Rückzug, Wandlung und Transformation ein.
Zentriere dich und richte dich aktiv neu aus. Bereite dich bewusst auf die kommende Jahreszeit vor.
Aumakua:
Ihr Ahnen, die ihr vor mir kamt und meinen Weg geebnet habt, ich erbitte euren Segen für meinen Weg und den Weg der Nachfahren.
Offenbart mir eure Talente, Kräfte und Fähigkeiten, auf dass ich sie im guten anwende und zum Segen für alle und alles entfalte.
Samhain ist das wichtigste keltische Fest. Dieses Fest ist der Erde geweiht und wird in manchen Traditionen 3 Tage lang gefeiert. Samhain ist übersetzt das Ende der Sommerzeit und der Beginn des neuen Keltenjahres. Der Todesgott Saman, der den Winter regiert, löst den Lichtgott Lugh ab. Es ist das erst und wichtigste keltische Fest im ganzen Jahr. Es beginnt ein neuer Zyklus, der mit dem großen Sterben in der Natur vollzogen wird. Leben und Tod, Tag und Nacht, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschmelzen miteinander. Etwas Neues kann nur durch Loslassen entstehen. Das Prinzip „Stirb und werde“ wird hier sichtbar.
Am Samhain sind die Tore zur Anderswelt weit offen, der Schleier zwischen den Welten ist in dieser Zeit am dünnsten. Wir gedenken an die Verstorbenen und Ahnen, die bei diesem Fest besonders zum Mitfeiern eingeladen werden. Eine brennende Kerze oder ein Teelicht auf den Fensterbänken sorgen dafür, dass eure Ahnen den Weg auch nach Hause finden.
Jetzt beginnt die ruhige Jahreszeit. Es ist eine gute Zeit zu einer inneren Einkehr zukommen, alles Alte loszulassen, damit Neues entstehen kann.
Dabei kann uns eine Räucherung mit Wacholder, Eibe, Engelwurz, Kiefernholz oder Beifuss unterstützen.
Der Monat Dezember hat die kürzesten Tage, das Jahr geht dem Ende zu. Die Dunkelheit breitet sich aus, es kommt die Zeit der Innenschau, der Besinnlichkeit und der Erneuerung. Eine gute Zeit, um Körper, Geist und Seele zu reinigen.
Oft erscheint uns die Dunkelheit unerträglich, man möchte sich ihr entziehen. Hektik macht sich um uns breit, um der Stille zu entfliehen. Doch wenn wir uns der Stille öffnen können, in uns hineinspüren, ist es die Geborgenheit, der wir begegnen.
In dieser Stille werden wir gewahr, wie das Licht einatmet und wiedergeboren wird. Oft haben wir Ängste, uns in der Tiefe der Dunkelheit selbst zu begegnen, uns auf uns selbst einzulassen und zu erspüren. Wie das Licht sich erneuert, möchten auch wir uns erneuern. Doch erst aus der Tiefe unseres Selbst kann Neues entstehen. Die eigene Verletzlichkeit gleicht der im Außen. Die Natur bereitet sich auf den Winter vor, alles hat seine Hüllen fallen lassen. Nirgends gibt es wirklich Schutz, der uns zu schützen vermag. Halten wir es, wie es uns die Natur spiegelt, können wir altes loslassen. Wir haben den Mut und wagen den Schritt ins Unbekannte. Ohne dem werden wir nie erfahren, ob nicht etwas viel Besseres auf uns wartet.
In diesem Monat gibt es viele Tage zum Feiern und wir wollen alles geschmückt haben. In dieser unserer Zeit sind wir viel im Kreise unserer Familie und dabei darf es auch Platz für uns selbst haben. Wir feiern einige Rituale wie die Wintersonnenwende, ein Sonnenfest mit einem Feuer. In der dunkelsten Nacht wird das ewige Licht wiedergeboren. Weihnachten, Silvester/Neujahr (Altes kann losgelassen werden und Neues darf entstehen) werden gefeiert.
Eine ganz spezielle Zeit sind die 12 Rauhnächte beginnend in der Nacht vom 24.12. bis in die Nacht zum 06.01. Sie gelten als die magische und mystische Schwellenzeit oder auch Niemandszeit, Übergangszeit genannt. Die geistige Welt erwacht zum Leben und zieht umher. Es sind Heilige Nächte und wurden traditionell gefeiert und in der Familie gelebt.
Ein entsprechendes Ritual zu den Rauhnächten ist, 13 persönliche Wünsche auf kleine Zettel zu schreiben, diese zusammenfalten und aufbewahren.
Zu jeder Rauhnacht ziehst du einen Zettel und verbrennst ihn ungesehen mit einem kleinen Ritual. Zuvor nimmst du ihn in die Hand und spürst hinein. Welche Gedanken kannst du dabei wahrnehmen? Bedanke dich für die Erfüllung deiner Wünsche bei den Helfern „da oben“.
Für die Erfüllung des 13. Wunsches bist du selbst verantwortlich. Lass es in Liebe und Dankbarkeit geschehen.